U3    Betreuung

Seit vielen Jahren bereichern Kinder unter 3 Jahren das Zusammenleben in den Kindertagesstätten. Die Altersmischung fördert die sozialen Lernmöglichkeiten und Entwicklungschancen für alle Kinder.

Kontinuität - für eine ganzheitliche Entwicklung

Unsere altersgemischten Forscher- und Entdeckergruppen mit Kindern von 2 Jahren bis zum Schuleintritt, bieten Eltern und Kindern Verlässlichkeit in der Betreuung und erübrigt in der Regel einen Wechsel der Gruppen und Bezugspersonen; gerade in der Kleinkindphase ist Kontinuität für die ganzheitliche Entwicklung von besonderer Bedeutung.

Zweijährige beginnen gerade erst, ihr Ich-Bewusstsein zu entwickeln.
Sie sind in dieser Phase noch sehr an die primären Bezugspersonen gebunden. Aus der Sicherheit dieser Bindung heraus entwickeln sie sich zunehmend selbstständig. Sie gehen kurzzeitig auf Entdeckungsreise oder widmen sich eigenen Aktivitäten, brauchen aber immer wieder die Möglichkeit, sich ihrer Bezugsperson („als sicheren Hafen“) zu vergewissern und Kontakt aufzunehmen.

Gezielte Aufmerksamkeit

Um die Kinder individuell ermutigen und fördern zu können, bedarf es einer gezielten Beobachtung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen besteht für die Erzieher*innen die Aufgabe, den geeigneten Rahmen zur Entfaltung der Selbstbildungspotenziale zu bieten, d.h. den Kindern Raum, Zeit und Material zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren derzeitigen Bedürfnissen entsprechend selbständig üben, lernen, ausprobieren, forschen und erkunden können.

Die Erzieher*innen haben die Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder wohlfühlen und sich gefahrlos bewegen können. Sie bauen eine Bindung zum Kind auf, sie leisten vom ersten Tag an intensive Beziehungsarbeit.

Darüber hinaus sind sie liebevolle Ansprechpartner und begegnen den Kindern mit Respekt und Wertschätzung, damit sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann.

Lülingsohr

„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

Dr. Maria Montessori

Eine stabile Bindung fördert die Lernbereitschaft

Vertrauen, ein respektvoller Umgang, sowie ein offener Austausch zwischen den Angehörigen der Kinder und den Gruppenfachkräften betrachten wir als Grundbasis für eine gute intensive Zusammenarbeit zum Wohle Ihrer Kinder.

Da uns Kinder in dieser Altersgruppe oft noch nicht sprachlich ihr Befinden oder Bedürfnisse mitteilen können, ist es wichtig, dass uns die bisherige Familien- und Lebenssituation Ihres Kindes ausreichend bekannt ist.

Je jünger die von uns zu betreuenden Kinder sind, desto notwendiger sind „Tür- und Angelgespräche“, bei denen in den Bring- und Abholsituationen kurz wesentliche Informationen bzw. Rückmeldungen von seitens der Eltern und dem pädagogischen Personal ausgetauscht werden.

„Lebensechte“ Strukturen

Die altersgemischten Gruppen orientieren sich an „lebensechten“ Strukturen, sie entsprechen dem Alltag der Kinder, die häufig mit jüngeren und älteren Geschwistern aufwachsen.

Ein Vorteil der Gruppenzusammenstellung ist, dass die Kinder weniger schnell unter Leistungsdruck geraten, denn sie können sich an jüngeren und älteren Kindern orientieren und ihre eigenen Entwicklungsschwerpunkte setzen.

Unumstritten sind die sozialen Lernmöglichkeiten und Entwicklungschancen, die die Altersmischung für Kinder bietet.
Vor allem für Einzelkinder, ist die Möglichkeit in geschwisterähnlichen Strukturen auszuwachsen von erheblichem Vorteil.